Park- und Pflanzenhaus Überlingen
Archetypen
In Vorbereitung der Ausrichtung der Landesgartenschau Baden-Württembergs
2020 will unser Entwurf zur städtebaulichen Neuordnung des westlichen Stadteingangs von
Überlingen beitragen. Hierzu verdichtet unser Konzept zunächst die funktional konträren
Bauaufgaben des Parkhauses und des Pflanzenhauses auf ihre jeweiligen archetypischen
Typologien.
Während die Gestalt des Parkhauses sinnbildlich als Dynamik des Verkehrs verstanden werden
kann, erhält das Pflanzenhaus eine ruhende, statisch und konstruktiv optimierte Hülle, bei der
Innen- und Aussenraum keine Gegensätze mehr darzustellen scheinen.
Folly Parkhaus und Gartenhaus verstehen sich als Follies der Gartenbaukunst, dabei geht es
nicht um eine bizarre Auffälligkeit in Form von Staffagen oder die Ausbildung einer
Scheinarchitektur, sondern neben den eingeschriebenen programmatischen Nutzungen,
verstehen sie sich als eigenständige Gestaltungselemente der Landschaftsinszenierung.
Überlagerung Die sich unmittelbar für den Besucher Überlingens erschliessenden
Assoziationen zu den gesetzten Gebäudetypologien werden gezielt mit Gestaltungselementen
der Gartenkunst überlagert.
So verbindet das Parkhaus, mit seiner bandartigen Fassade, das Bild des „Verkehrsbauwerks“ ,
mit den Bild des Hecken-Irrgartens als künstlerisch, formal gestaltetet Natur, die gleichzeitig ein
archetypisches Gestaltungselement der Garten- und Landschaftsplanung darstellt.
Das Pflanzenhaus, mit seiner überraschend einfachen Form, schiebt sich wie ein Bootshaus an
das Ufer des Bodensees, gleichzeitig gelingt es dem gläsernen Baukörper die Verbindung
zwischen Strassen- und Seeraum zu Stärken. Die Aussicht auf den Bodensee wird kaum
eingeschränkt, das Pflanzenhaus kanalisiert und öffnet den Blick gleichermassen.
Information
Auslober: Stadt Überlingen
nichtoffener Realisierungswettbewerb
Beratung Statik: Schlaich Bergermann Partner, Außenanlagen: Lavaland/Treibhaus, Verkehrsplanung: Voessing International
Standort: Überlingen
2014