Grundriss, EG
Grundriss, OG

Kindertagesstätte Gudrunstrasse, Berlin

Die terrassierte, U-förmige Kubatur aus Holz der Kindertagesstätte an der Gudrunstraße versteht sich als „Handreichung“ für den Prozess der Aneignung. Der gewählten Kubatur gelingt die Vermittlung zwischen der Kriemhildstraße als einem Ort lokaler, straßenbezogener städtischer Verdichtung und der offenen „Uferlosigkeit“ mehrfachkodierter Transitflächen zur Gudrunstraße.
Der in einem Gefieder aus Lärchenholzleisten gekleidete Gebäudekörper öffnet sich an der Straßenecke Gudrunstraße Kriemhildstraße, dabei entsteht zur Gudrunstraße eine Art Schildwand, die sich im Verlauf des Straßengefälles absenkt.
Die Lage und Ausformung des Baukörpers optimiert die Nutzung der Vormittagssonne und schließt gleichzeitig Schallemissionen aus dem Hofbereich aus. Die Teilung in den Hofbereich des Kindergartens und die öffentliche Spielfläche des Spielplatzes wird durch die räumliche Integration der Bestandsbäume zur selbstverständlichen Folge bereits bestehender Wegebeziehungen.
Das bespielbare Wandelement des Spielplatzes und der Südflügel des Kindergartens bilden „Landmarken“, die schutzgebend spielerisch getestet und ausprobiert werden wollen.
Das Angebot der Innen- und Außenräume gibt Raum für das Erlebnis von Individualisierung und Gemeinschaft gleichermaßen. In diesen Stadt-raum des Übergangs werden Kindergarten und Spielplatz in selbstverständlicher Weise zu festen, verlässlichen und ortsprägenden Akteuren.
Der Bau wird ausschließlich mit metallfreien, zimmermannsmäßigen Holz-Holz-Verbindungen realisiert, zum Beispiel mit Schwalbenschwanz- und verdeckten Scherzapfenverbindungen.
Die entsprechend CNC-gefrästen Bauteile der Stützen und Deckenbalken wurden nicht im Werk vorelementiert, sondern raumsparend zur Baustelle transportiert und erst vor Ort gefügt.

The terraced, U-shaped wooden structure of the daycare center on Gud-runstraße is conceived as a "facilitation" for the process of appro-priation. The chosen form successfully mediates between Kriem-hildstraße, a place of local, street-oriented urban density, and the open "limitlessness" of the multi-coded transit spaces leading to Gudrunstraße.
The building, clad in a "feathering" of larch wood slats, opens at the corner of Gudrunstraße and Kriemhildstraße. Toward Gudrunstraße, it forms a type of shield wall that gradually lowers as the street slopes down.
The position and shape of the building optimize the use of morning sunlight while also blocking sound emissions from the courtyard area. The division between the kindergarten’s courtyard and the public playground space naturally results from the spatial integration of the existing trees, continuing the flow of pre-existing pathways.
The play wall element of the playground and the southern wing of the kindergarten form "landmarks" that invite playful exploration and ex-perimentation, providing both shelter and challenge.
The design of the interior and exterior spaces allows for the experi-ence of both individuality and community. In this transitional urban space, the kindergarten and playground become naturally integrated, reliable, and defining features of the area.
The structure is built exclusively using metal-free, traditional tim-ber-to-timber connections, such as dovetail and hidden tenon joints.
The CNC-milled components for the columns and ceiling beams were not pre-assembled in the factory but were transported to the site in a space-saving manner and only assembled on-site.

Information

Bauherr: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin

Architektenleistungen: LP 2-9, Generalplaner

nichtoffener Realisierungswettbewerb: 1. Preis

Generalplanerteam/ Außenanlagen: gm013 landschaftsarchitektur, Generalplanerteam/ Tragwerk: Dipl. Ing. Andreas Külich, Generalplanerteam/ Technische Gebäudeausrüstung: Schimmel Ingenieure, Beratung Brandschutz: Sachverständigenbüro für Brandschutz Arnhold, Beratung Akustik/Schallimmissionen: Akustik-Ingenieurbüro Moll

Standort: Berlin Lichtenberg

Fertigstellung: 2024