Fassadensanierung Charité, Berlin
Vokabular für ein öffentliches Hochhaus
Das Bettenhochhaus der Charité unterscheidet sich nicht nur durch sein Volumen von den anderen Hochhäusern Berlins. Durch die Anordnung der Fenster und die Verwendung von Klinker in der Fassade verweist das Bettenhochhaus auf Motive von Stadthäusern der Friedrich-Wilhelmstadt. Das Hochhaus der Charité kann als in die Grösse skaliertes Haus bezeichnen werden. Die Materialität, die schiere Masse und die typologische Besonderheit haben wesentlich dazu beigetragen, daß das Gebäude stadtweit wahrgenommen wird. Darüber hinaus konnte es sich in seiner öffentlichen Funktion eines zentralen Krankenhauses für Berlin mit internationalem Renomée als städtischen Wahrzeichen etablieren.
Die Aufgabenstellung interpretieren wir deshalb in dem Sinne, adäquaten Ersatz für diese unterschiedlichen Aspekte zu finden. Es gilt der typologischen Eigenheit Rechnung zu tragen, den öffentlichen Charakter des Gebäudes zu stärken und zugleich ein städtisches Wahrzeichen von Berlin zu erhalten. Das Gesamtvolumen, die Massstäblichkeit, aber auch die eigenwillige Materialität gilt es thematisch so zu überführen, dass ein angemessenes Vokabular für ein öffentliches Hochhaus entsteht. So bleibt das Haus auch nach der Sanierung selbstverständlicher Teil der Stadtgesellschaft und verleiht in zeichenhafter Weise dem Hochleistungsbetrieb von Medizin und Medizin-forschung der Charité einen adäquaten Ausdruck.
Die Charité muss nicht neu erfunden werden, vielmehr fügen wir der vertrauten Gestalt Elemente hinzu, die als Weiterentwicklung des Bestandes gelesen werden sollen. Das Bettenhochhaus wird in seinem Erscheinungsbild des skalierten Hauses, daß in der Lage ist, die Stadt zu vermessen, gestärkt.
Information
Auslober: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Nichtoffener Realisierungswettbewerb in ArGe mit Werner Sobek, künstlerische Beratung: Nikolai von Rosen
Standort: Berlin
2012